Die Aktien und Anleihen an den italienischen Börsen haben dieser Tage keine einfachen Tage. Aktuell sind sie sehr stark von den politischen Börsen und Führern abhängig. Die aktuelle Situation ist aufgrund der Budgetkrise alles anderes als leicht für die Anleger zu bewerten. Vor allem der Einbruch der Banken des Landes hat Anlegern Milliarden Verluste gebracht. Der Marktwert wurde binnen weniger Stunden um Milliarden vernichtet. Dies bringt Erinnerungen an Griechenland.
Eurokrise durch Italien – ein Vergleich mit Griechenland
Diejenigen, die sich an das Chaos der Staatsschuldenkrise in Griechenland erinnern, werden davon ein Lied singen können. Niemand weiß natürlich ob sich ein ähnlicher Crash auf dem Markt bewahrheiten wird. Man fragt sich natürlich, ob das schon das Ende oder erst der Beginn einer Krise ist. Auch in Griechenland gab es eine Anleihekrise und mit den damit zusammen hängenden Risiken. Der Ausverkauf in den zehnjährigen Anleihen des Landes hat vergleichbare Ausmaße wie in Griechenland aufgenommen. Die Renditen wurden in den letzten Monaten nach oben getrieben. Viele Beobachter des Marktes sehen aber schon aufgrund der unterschiedlichen Rhetorik der Politiker sehr große Unterschiede. In Griechenland gab es eine linke Regierung und in Italien gibt es nun eine rechte Regierung. Dennoch ist die Schuldenlast der beiden Staaten vergleichbar. Dies macht auch den Vergleich möglich. Man muss aber auch die Wirtschaftsleistung der beiden Nationen vergleichen. Hier liegt natürlich Italien weiter vorn. Allerdings ist die Verschuldung in sämtlichen relativen Zahlen ähnlich hoch. Man muss hier aber auch die Größe des italienischen Marktes berücksichtigen. Ein Zusammenbruch hätte vermutlich auch wirksame Folgen auf das gesamte Euroland. Dies spiegelt sich in der zehnjährigen Rendite Italiens gegenüber der deutschen Rendite wider. Dieser Wert bewegt sich bei rund zweihundert Basispunkten und liegt damit noch immer unter den Höchstständen des Jahres. Und der Ausverkauf dieser Woche war relativ geordnet im Vergleich zu den plötzlichen, illiquiden Schlägen in Griechenland. So gesehen gibt es auch Unterschiede, die man aufgrund der materiellen Situation sehr gut bewerten kann. Viel könnte davon abhängen, wie die Ratingagenturen von S&P auf die Defizitprojektion reagieren.
Eurokrise durch Italien – Fazit
Sowohl S&P als auch Moody’s werden Italien wohl auch in den nächsten Monaten überprüfen. Von dem Urteil wird auch viel abhängen, wie die Investoren hier reagieren werden. Ausländische Investoren könnten dann schnell ihr Geld aus Italien abziehen, was wiederum zu einer Eurokrise durch Italien führen könnte. Das von der italienischen Regierung enthüllte Haushaltsdefizit ist aber nicht ganz so schlimm. Dennoch kommt es zum Ärger mit Brüssel, da man das von der italienischen Regierung beantragte Konzept des Budgets in der Form so nicht akzeptieren möchte. Politische Börsen sind normal kurz, aber in dieser Krise gibt es wohl längere Beine als sonst. Man mag geteilter Meinung sein und über die Beurteilung der Fakten, die man hier auch zum Teil präsentiert hatte, kann man diskutieren. Dennoch sind hier die Probleme offenkundig. Ein weiteres Urteil über Griechenland steht übrigens noch aus. Die Probleme dort sind noch lange nicht gelöst. So gibt es aber auch dort noch Probleme mit einer sehr hohen Arbeitslosigkeit. Besonders unter Jugendlichen ist die Arbeitslosigkeit sehr hoch. Diese Kennzahl spielt natürlich eine große Rolle bei der Beurteilung der Budgetkrise. Italien hat hier die gleichen strukturellen Probleme.